Hallein

Hallein
Hallein
 
['halaɪn, ha'laɪn; zu mittelhochdeutsch hal »Salzbergwerk«],
 
 1) Bezirkshauptstadt an der Salzach, südlich von Salzburg, im Tennengau, Österreich, 445 m über dem Meeresspiegel; 20 000 Einwohner; Fachschule für Stein- und Holzbearbeitung; Keltenmuseum (mit Stadtarchiv), Kelten-Freilichtschau am Dürrnberg; Seilbahn zum Stadtteil Bad Dürrnberg (772 m über dem Meeresspiegel; Solebad) mit Bergwerksmuseum und Schaubergwerk (Salzabbau und Saline 1989 stillgelegt). Hallein ist ein wichtiges Industriezentrum des Bundeslandes Salzburg (mit den Nachbargemeinden Oberalm und Puch): Papier- und Zellstofffabrik, chemische und Kunststoffindustrie, Herstellung von Werkzeugmaschinen, Einspritzpumpen, Kosmetika und Möbeln, Brauerei, Marmorwerke.
 
 
Das gut erhaltene Stadtbild zeigt zahlreiche Häuser des 15./16. Jahrhunderts mit Barock- und Rokokofassaden. Die Dekanatskirche ist ein klassizistischer Saalbau (1769-75), vom mittelalterlichen Bau ist der gotische Chor erhalten. In den Fürstenzimmern des Salinenamtsgebäudes (1654) 73 Darstellungen des Salinenbetriebs (1757). In Bad Dürrnberg die Pfarr- und Wallfahrtskirche Sankta Maria (1594-1612).
 
 
Der Dürrnberg ist Fundplatz eines der bedeutendsten vorgeschichtlichen Gräberfelder Mitteleuropas. Der Reichtum der aus dem 6.-3. Jahrhundert v. Chr. stammenden Grabausstattungen (u. a. Wagengräber, Goldschmuck, Prunkfibeln) steht in ursächlichen Zusammenhang mit dem in der Hallstatt- und La-Tène-Zeit intensiv betriebenen, ertragreichen Salzbergbau, der durch zahlreiche Funde belegt ist. Das Fundgut des über 50 geschlossene Grabkomplexe umfassenden Gräberfeldes ist im Keltenmuseum ausgestellt. - Die Salzgewinnung am Dürrnberg, in spätrömischer Zeit unterbrochen, wurde um 1190 als Salzbergbau wieder aufgenommen und stark ausgebaut. In seinem Gefolge entstand Ende des 12. Jahrhunderts das 1230 als Stadt erwähnte Hallein, das sich zur bedeutendsten Salzstadt der Region entwickelte. 1732 emigrierten die meisten der protestantischen Salzknappen.
 
 
G. Kyrle: Der prähistor. Salzbergbau am Dürrnberg bei H., in: Jb. für Altertumskunde, Jg. 7 (1913);
 L. Pauli: Kelt. Volksglaube. Amulette u. Sonderbestattungen am Dürrnberg bei H. u. im eisenzeitl. Mitteleuropa (1975).
 
 2) Bezirk im österreichischen Bundesland Salzburg, im Tennengau, 668 km2, 53 700 Einwohner; Hauptort ist Hallein.
 

Universal-Lexikon. 2012.

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